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Die Ausstellung „STIGA 1897: Waren – Wettstreit – Wunderwelt“, die seit März 2022 in der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig zu sehen war, wandert in die Volkshochschule (VHS). Die Schau über die Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbeausstellung 1897 (STIGA) ist vom 15. Juni bis 22. Juli 2022 dort zu sehen. Sie wurde vom Studiengang Museologie der HTWK konzipiert und erinnert im Rahmen des Themenjahres 2022 „Freiraum für Bildung“ an das Großereignis, das vor 125 Jahren rund 2,3 Millionen Besucher in den heutigen Clara-Zetkin-Park lockte.
Dazu gibt es ein reizvolles Begleitprogramm, das die Geschichte der Industriekultur in Leipzig generell in den Blick nimmt. Neben Führungen des Co-Kurators der Ausstellung, Dr. Enrico Ruge-Hochmuth von der HTWK, wird es auch einen Vortrag über die Landmaschinenfabrik Rudolph Sack in Plagwitz geben, die trotz ihrer wechselvollen Geschichte bis heute dort ansässig ist. Zudem zeigt die Volkshochschule einen Film über den Unternehmer Karl Heine, der mit seinen Visionen und seinem Einfluss das Stadtbild Leipzigs bis heute prägt.
Die heute in Leipzig kaum noch bekannte STIGA war sowohl Leistungsschau als auch Volksfest und massentouristische Attraktion. Für 179 Tage (24. April-19. Oktober 1897) wurden auf 400.000 Quadratmetern neun Hallen und zahlreiche Ausstellungspavillons für 3.027 Aussteller errichtet. Es war eine Stadt in der Stadt mit einem informierenden, werbenden und unterhaltsamen Charakter. Zugleich wurden neue Errungenschaften wie Kinematographie, Elektrizität und die Röntgenstrahlen erlebbar gemacht. Doch die STIGA zeigte mit der Deutsch-Ostafrika-Ausstellung, auf der 47 Menschen aus der damaligen Kolonie zur Schau gestellt wurden, auch das verzerrte Menschenbild ihrer Zeit. Mehr zum Thema unter: vhs-leipzig.de und stiga-leipzig.de.