© STIGA Leipzig 2024 – Made with ❤︎ by LILA IT
- Impressum
- Datenschutz
- Autorenregister
- Cookies
Nicht nur Firmen konnten auf der STIGA ihre neuesten Produkte und Erfindungen präsentieren. Auch zeitgenössische Künstler, insbesondere aus Sachsen und Thüringen, waren eingeladen, ihre Werke in der „Kunsthalle“ zu zeigen. Dabei handelte es sich um die einzige Präsentation, die den Verkauf der Exponate ausdrücklich vorsah. Die Ausstellungsleitung übernahm der damalige Direktor des Städtischen Museums der bildenden Künste, Dr. Theodor Schreiber.
Für die Ausstellung hatten sich 650 Künstler angemeldet. Eine Jury, zu der auch der renommierte Künstler Max Klinger gehörte, wählte 326 aus – darunter Vertreter der Dresdener Sezession und damit bedeutende sächsische Impressionisten. Gezeigt wurden 864 Werke, verkauft 119 – mit einem Erlös von rund 110.000 Mark.
Von den insgesamt 2,3 Millionen Besuchern, die für die STIGA gezählt werden konnten, sahen nur knapp 100.000 die Kunstausstellung an. Dabei muss ergänzt werden, dass für den Besuch nochmals 1 Reichsmark Eintritt zusätzlich gezahlt werden musste – und eine weitere für das Künstlerverzeichnis.
Architekt:
Größe:
Kosten:
Das vom Architekten Franz Hannemann errichtete klare und schlichte Gebäude orientierte sich am Klassizismus. Die 2.000 Quadratmeter große Halle hatte 60.300 Mark gekostet. Die Ausstellungsleitung lag in den Händen des Direktors des Museums der bildenden Künste Leipzig, Theodor Schreiber. Eine Jury mit dem Leipziger Maler Max Klinger an der Spitze wählte die 362 Künstler aus den Bewerbungen aus. Präsentiert wurden schließlich 429 Öl- und Temperagemälde, 140 Aquarelle und Pastelle, 91 grafische Arbeiten sowie 101 plastische Werke. Darunter waren beispielsweise Arbeiten der Dresdner Sezession, des Goppelner Kreises oder der Weimarer Malschule. Klinger präsentierte erstmals eines seiner Hauptwerke, den „Christus im Olymp“. Bekannte Künstler waren auch Fritz von Uhde, Robert Sterl oder Otto Greiner. Insgesamt wurden 119 Kunstwerke im Wert von 110.348 Mark verkauft, und die Ausstellung sahen 96.592 Besucherinnen und Besucher. Auswahl und Auszeichnung der Kunstwerke unterstützte den vorherrschenden Geschmack, unterdrückte aber auch abweichende künstlerische Bestrebungen.
Über die Kunsthalle hinaus waren auf dem Ausstellungsgelände und in den Hallen Skulpturen von oftmals bedeutenden Künstlern zu finden. Dies, wie auch die Dekorationsmalereien in den Hallen und Gebäuden stellen einen ästhetischen Sinnzusammenhang zu den Industrieprodukten her, die zunehmend auch nach ihrer Gestaltung beurteilt wurden.
Bei der Sonderausstellung der „Kunsthalle“ war Klinger Mitglied der Jury und zugleich ausstellender Künstler. Seine Werke wurden mit einem eigenen Saal, dem „Klinger-Saal“, gewürdigt. Dort präsentierte der Leipziger sein damals neuestes, monumentales Gesamtkunstwerk „Christus im Olymp“ erstmals der Öffentlichkeit. Ein weiteres Gemälde, die „Die Kreuzigung Christi“, wurde gleichfalls ausgestellt. Als einer von sieben Künstlern wurde er für sein Schaffen mit einer goldenen Medaille prämiert.
Die beiden genannten Gemälde von Max Klinger befinden sich heute im Museum der bildenden Künste Leipzig.
Biografische Daten
1857:
in Leipzig geboren
1874 – 1875:
Studium der Malerei in Karlsruhe und Berlin
1879 – 1886:
Aufenthalte in Brüssel, München, Berlin und Paris
Ab 1893:
Dauerhaft wohnhaft in Leipzig, Mitglied der Münchner Sezession
Ab 1897:
Ehrendoktortitel der Universität Leipzig, Mitglied der Wiener Sezession
1920:
Gestorben in Großjena