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Außenansicht des Altleipziger Messviertels
Grafik von 1897
Der historisierende Komplex wurde, wie die meisten Gebäude temporärer Architektur, in Leichtbauweise – zumeist Holz, Gipsdielen und Fachwerk sowie das als Xylolith bekannte Steinholz, Wellblech oder ein mit Putzmörtel versehenes Drahtgewebe – vom Architekten Heinrich Tscharmann errichtet. Zum Komplex gehörten zahlreiche innerstädtische Gebäude wie der Auerbachs Keller, zwei Giebelhäuser von Barthels Hof, das Haus „Zum arabischen Kaffeebaum“ oder das ehemals gotische Rathaus der Stadt. In den Gebäuden befanden sich Verkaufsläden, gastronomische Einrichtungen aber auch museale Ausstellungen zur Stadtgeschichte. Um die Illusion zur Vervollkommnen inszenierten Theatergruppen mittelalterliche Spektakel auf dem Gelände.
Die gastgebenden Regionen sollten angemessen (re)präsentiert werden. Beliebt dafür waren – spätestens seit der Pariser Weltausstellung 1889, als zur Erinnerung an die Französische Revolution die Erstürmung der Bastille nachgebaut wurde, – historische Ensembles.
Für Sachsen wählte man das „Altleipziger Messviertel“: ein Nachbau des Leipziger Zentrums um 1550 – rund um den Naschmarkt, mit altem gotischen Rathaus und Auerbachs Hof. Der Architekt wollte dabei kein historisch korrektes Abbild schaffen. Die beschauliche Vergangenheit diente vielmehr, wie üblich auf solchen Ausstellungen, als Kontrast zur damals aktuellen „fortschrittlichen“ Zeit der Industrialisierung und sollte gleichzeitig an glorreiche Zeiten erinnern. „Alt-Leipzig“ illustrierte auf der STIGA – aus Anlass des 500. Jubiläums – die Zeit, als die Stadt ihr Messeprivileg erhielt.
Architekt des „Altleipziger Messviertels“: Heinrich Tscharmann