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Die Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbeausstellung (STIGA) ist unmittelbar mit der Geschichte der Leipziger Messen verbunden. Nach einer Krisenzeit und der Etablierung der Mustermesse im Jahr 1895 sollte die Ausstellung dem traditionsreichen Messestandort wieder Auftrieb geben und ihn gegenüber der Konkurrenz behaupten.
Die Geschichte der Leipziger Messen reicht bis ins Jahr 1165 zurück, als Leipzig mit dem Stadtrecht auch das Marktrecht erhielt. Es folgten fürstliche und kaiserliche Privilegien, die den Leipziger Jahrmärkten jahrhundertelang eine Vorrangstellung in der Region und darüber hinaus sicherten. Im 19. Jahrhundert erfuhren die seit dem Mittelalter eingespielten Abläufe von Handel und Messebetrieb einen drastischen Wandel. Die Eisenbahn ermöglichte schnelles Reisen, Zollschranken an innerdeutschen Grenzen fielen, die industrielle Serienfertigung wandelte die Warenproduktion. Immer mehr Händler brachten nicht mehr ihren gesamten Warenbestand mit zu den Messen, sondern gingen zur Präsentation von Mustern über und nahmen Bestellungen auf. Das Interesse an Messen schwand und es galt, neue Anreize zu setzen: Das neu errichtete „Städtische Kaufhaus“ diente erstmals der repräsentativen Ausstellung von Musterwaren und im Jahr 1895 gab es erstmals eine Vormesse als Ausstellung der Musterkollektionen – die erste Mustermesse der Welt revolutionierte die jahrhundertalte Messeordnung und begründete das Erfolgsmodell.
In diese Zeit fiel auch die Idee, mit einer größeren Industrie- und Gewerbeausstellung die Rolle Leipzigs als merkantiles und industrielles Zentrum Mitteldeutschlands zu unterstreichen. Die Veranstaltung sollte auch für die Leipziger Messe und den Handels- und Industriestandort werben. Zugleich konnte die STIGA mit Leipzigs Tradition und Bekanntheit als Messestandort werben. Der 1892 gegründete „Mess-Ausschuss“ lud die an der Leipziger Messe teilnehmenden Fabrikanten ein, sich auch an der STIGA zu beteiligen.
Zunächst für 1894 geplant, fand die STIGA schließlich vom 24. April bis 19. Oktober 1897 statt. So wurde die Industrie- und Gewerbeausstellung mit dem Jubiläum 400 Jahre Verleihung Marktprivileg durch den König und späteren Kaiser Maximilian I. verbunden. Neben der Präsentation industrieller und gewerblicher Erzeugnisse gab es während der STIGA eine historische Erlebniswelt, das „Altleipziger Messviertel“. Besuchermagnet waren zudem zahlreiche historische Nachbauten. So gab es eine idealisierte Nachempfindung des Stadtbildes um 1555 mit Darstellungen von Verkaufsläden, Warenmesse und einem Standbild Maximilian I.
Für die Aussteller gab es STIGA-Auszeichnungen in Form von Medaillen, die einem Gütesiegel gleichkamen und prämierte Firmen auszeichneten. Auf den folgenden Leipziger Messen warben Firmen später noch mit diesen Prämierungen.